Corona-Pandemie Stand 12.9.2021 (Kalenderwoche 35 und 36/2021)

Ergebnisse:

219 Länder bzw. Vergleichseinheiten mit Coronatoten wurden ausgewertet.

Wie immer gilt, dass es fraglich ist, ob jeder Virustote erkannt oder gezählt wird. Dies dürfte in manchen Ländern sehr unterschiedlich gehandhabt werden, vorhandene Infrastruktur oder politische Interessen können diese Zahl vermutlich deutlich beeinflussen.

Nach der Statistik sind in Zypern 26 Coronatote wieder in der KW 35 auferstanden.

In den letzten beiden Wochen fielen bei den Coronatoten starke Anstiege mit geringeren Absolutzahlen in Grenada und Brunei auf.

Wie immer zuerst die 8 Länder mit den meisten Covid19-Toten nach den Absolutzahlen.

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Die kräftigen Anstiege bei den wöchentlichen Coronatoten in Mexiko und USA flachten sich in der KW 36 ab. Die durch die höhere Durchimpfungsrate etwas geringere Sterberate in UK ist jedoch in der Vorwoche weiter leicht gestiegen. Sinkende Tendenzen weisen Brasilien (wo mittlerweile mehr Leute als in Deutschland zumindest einmal geimpft sind), Indonesien, Peru und Indien auf.

Nun der Blick auf die Tabelle der Coronatoten je Million Einwohner, KW 34, 35 und 36 gegenübergestellt. (Alle über 20 Coronatote je Million Einwohner und weitere interessante Länder).

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Weitere Kennzeichnung: Dunkelgrün: Länder über 80% zumindest einmal Corona geimpft, mittelgrün über 75%, hellgrün über 70%.

Französisch Polynesien ist zur Zeit der Hotspot der Pandemie. Jeder 3921ste starb dort allein in der KW 36. Die Wochen zuvor waren noch schlimmer.

In Europa zeigt der Balkan wieder höhere Zahlen (Kosovo, Nord-Mazedonien, Montenegro und Bulgarien – in letzterem EU-Land ist die Impfrate zur Zeit erst bei 15,79%).

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Wie ersichtlich sind bei Impfraten ab 76% die Zahlen an Coronatoten rückläufig, auch in Europa. Bei einer Impfrate von 70-75% (hellgrün) kann ein dämpfender Effekt erkannt werden. Ein Ausreißer sind die Seychellen, mit hoher Impfrate knapp über 75% und dennoch seit Wochen mit hohen Infektions- und Sterberaten.

In Österreich und seinen Nachbarländern sind die wöchentlichen Coronasterbefälle noch relativ gering, jedoch im Steigen begriffen (4. Welle). Einzig in der Schweiz ist überraschender Weise in der Vorwoche niemand an Covid-19 gestorben.

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Am höchsten über längere Zeit ist die Sterberate in Italien (jedoch gering im Vergleich zu den vorangegangenen Wellen). Deutlich erkennbar ist der stärkere Anstieg in Österreich in der KW 36. Wir stehen eben vor einer 4. Welle, wobei die Sterberate von der Durchimpfungsrate abhängig sein wird. Hier ist Italien sogar am besten geimpft. Auch Deutschland liegt vor Österreich.

Nun der Blick auf die Neuinfektionen der letzten Woche. Hier die Liste mit Ländern ab 150 Neuinfizierten/100.000 Einwohner (EW). Zum Abschätzen des Trends wird KW 36/2021, KW35 und KW 34 gegenübergestellt.

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Auch hier gilt die Kennzeichnung: Dunkelgrün: Länder über 80% zumindest einmal Corona geimpft, mittelgrün über 75%, hellgrün über 70%.

Wie ersichtlich ist die Neuinfektion nun wieder auf der Nordhalbkugel vorherrschend. Die Seychellen sind wie immer die Ausnahme.

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Genereller Trend auf der Nordhalbkugel, die Neuinfektionen steigen. Bei Impfraten ab ~76% sinken in den betreffenden Ländern die Neuinfektionen. Hier tut sich das Virus schwerer sich zu verbreiten. Bei Impfraten von 70-75% ist eine dämpfende/stabilisierende Wirkung für den derzeitigen Trend des Wachstums der wöchentlichen Neuinfektionen zu erkennen.

In Europa ist in Montenegro die Neuinfektionsrate am höchsten, in unserer Nachbarschaft hat Slowenien die höchsten und Ungarn die niedrigsten Neuinfektionen, jedoch alle zeigen eine steigende Tendenz der Neuinfektionen, außer Italien (hat von der Ländergruppe als einziges Land mehr als 70% Durchimpfungsrate), wo die wöchentliche Neuinfektionsrate rückläufig ist.

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Slowenien, Schweiz und Österreich zeigen ein starkes Wachstum bei den Neuinfektionen, auch die Slowakei zeigt einen kräftigen Anstieg auf noch niedrigerem Niveau. Gering sind die Werte noch in Ungarn und Tschechien. Italien mit der höchsten Impfrate dieser Gruppe (>70%) weist einen Rückgang auf, Deutschland als nächstbestes Impfland (65,8%) zeigt zumindest ein flacher werdendes Wachstum. In Österreich dürfte noch zu wenig Durchimpfung erreicht sein, um einen dämpfenden Einfluss auf die Neuinfektionsrate zu erreichen.

Zu den Impfungen (4):

Wieder eine Darstellung, wieviel Prozent der Bevölkerung voll und wieviel teilweise immunisiert sind, und die Rate der Geimpften generell. Ist diese Verteilung nicht bekannt, wurde die Anzahl der Impfungen vereinfacht durch 2 dividiert, um die Gesamtzahl der Geimpften dazustellen. Hier gibt es daher keine Aufstellung in Voll- und Teilgeimpfte.

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Erster Teil der durchgeimpften Länder, die Länder an der Spitze sind VAE, Portugal und Island. Wie in den gezeigten Grafiken ersichtlich sollte eine Durchimpfungsrate von 75% mindestens erreicht werden. Kambodscha zeigt gerade hohe wöchentliche Impfraten.

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Deutschland liegt in der KW 36 weltweit an 40., Österreich an 56. Stelle. Der wöchentliche Zuwachs in Deutschland an geimpften Personen liegt bei 0,81% der Bevölkerung, in Österreich bei 0,71%. In der letzten Woche hatten Kuba, Neu Seeland und Südkorea über 6% der Bevölkerung zusätzlich geimpft. Jedenfalls sollten wir schnellsten noch 10% der ungeimpften Bevölkerung erreichen, sofern wir die Welle der indischen Variante gut überstehen wollen.

Negative Zahlen bei den Impfzuwächsen, sind Meldekorrekturen einzelner Länder.

Globale Betrachtung: Die wöchentlichen Neuinfektionen und die wöchentlichen Todeszahlen sanken in der KW 36. In vielen betroffenen Ländern ist die Delta-Variante wieder am Rückzug. Jedoch in den bevölkerungsreichen Ländern in Europa, bzw. der Nordhalbkugel stehen die Anstiege zum Großteil noch fürs Winterhalbjahr bevor.

Datenquellen:

Infizierte und Todesfälle nach (1) https://www.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

Sowie hauptsächlich

https://www.worldometers.info/coronavirus/ (3)

Informationen zu den Impfungen: https://ourworldindata.org/covid-vaccinations (4)






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