Corona-Pandemie Stand 16.1.2022 (Kalenderwoche 1 und 2/2022)

Ergebnisse:

220 Länder bzw. Vergleichseinheiten mit Coronatoten wurden ausgewertet.

Wie immer gilt, dass es fraglich ist, ob jeder Virustote erkannt oder gezählt wird. Dies dürfte in manchen Ländern sehr unterschiedlich gehandhabt werden, vorhandene Infrastruktur oder politische Interessen können diese Zahl vermutlich deutlich beeinflussen.

Wie immer zuerst die 8 Länder mit den meisten Covid19-Toten nach den Absolutzahlen.

In den letzten beiden Wochen (2022) steigen nun auch die wöchentlichen Coronatoten je Million Einwohner in United Kingdom (29) und den USA (43) deutlich an. Hier ist die Omikron-Variante und eine Überbelastung der Spitäler, kombiniert mit Ausfall des medizinischen Personals der Grund. Zuerst wirkt sich die Omikron-Variante je nach Verdrängung der Delta-Variante senkend für die wöchentlichen Coronatoten aus. Jedoch wird es nach etwa einem Monat, wie im Beispiel UK und RSA, schwierig, die medizinische Versorgung in gewohnter Weise aufrecht zu erhalten.

Leichte Anstiege bei den wöchentlichen Coronatoten zeigen sich in der KW 2 auch in Mexiko, Peru und Brasilien. Also auf der Südhalbkugel, wo jetzt Sommer und daher üblicherweise schlechtere Rahmenbedingungen für die bisherigen Coronavirus-Varianten wären.

Nun der Blick auf die Tabelle der Coronatoten je Million Einwohner, KW 2, 1 in 2022 und KW 52 in 2021 gegenübergestellt. Weiters die aktuelle Durchimpfungsrate aller zumindest einmal geimpften Personen. (Alle Länder über 11 Coronatote je Million Einwohner).

In der Karibik sind die 3 Länder mit sehr hohen wöchentlichen Coronatoten angesiedelt (80-110 Coronatote je Million Einwohner), verursacht durch die Omikron-Mutante. Auch wenn sich diese Variante üblicherweise als weniger gefährlich einstufen lässt, darf sie nicht unterschätzt werden, wie es diese Zahlen zeigen. In Europa ist aktuell die Lage in Bulgarien und Polen am schlimmsten hinsichtlich der Coronatoten. Wie die später dargestellte Positivrate der Tests zeigt, ist hier in den letzten Wochen ebenfalls bereits die Omikron-Variante aktiv (die Positivrate bei den Tests steigt rasant an).

In Deutschland und Österreich sind die wöchentlichen Coronatoten sinkend, dies ist eher typisch zu Beginn der Omikron-Welle, da sie die gefährlichere Delta-Mutante verdrängt. Dort wo die Delta-Mutante in den letzten Wochen kaum ausgeprägt war, etwa Australien, steigen mit dem Zuwachs an Omikron-Fällen sofort auch die wöchentlichen Sterbefälle, jedoch zur Zeit noch in moderatem Rahmen. Wenn die schlimmere C-Variante durch Omikron ersetzt wird, gehen die Sterbefälle zurück, ansonsten hinauf.

Nun der genauere Blick auf Österreich und seine Nachbarn.

Die Coronatoten durch den Omikron-Einfluss sind in Italien steigend, in der Schweiz gleichbleibend. In den anderen Ländern erzeugt die Verdrängung von der Delta-Variante durch Omikron deutlich fallende Zahlen bei den wöchentlichen Coronatoten. Bei der Slowakei mit 53 Coronatoten je Million Einwohner dürfte die Delta-Variante (noch) vorherrschend sein (siehe Positivrate). Die Slowakei besitzt zur Zeit den höchsten Wert dieser Ländergruppe bei den wöchentlichen Toten.

Nun der Blick auf die Neuinfektionen der letzten Wochen. Wo hat sich Omikron schon durchgesetzt und prägt das Infektionsgeschehen? Hier die Liste mit Ländern ab 550 Neuinfizierten/100.000 Einwohner (EW). Zum Abschätzen des Trends wird KW 52/2021, KW 1 und KW 2 in 2022 gegenübergestellt. Ebenso dargestellt ist die aktuelle Impfrate (zumindest einmal geimpft).

Die Omikron-Variante treibt die Neuinfektionszahlen rasant in die Höhe, auf der Karibik-Insel Saint Martin liegt die Neuinfektionsrate in der KW 2 bei knapp 8.000 je 100.000 Einwohner. (Jeder zwölfte bis 13-te wurde alleine in einer Woche infiziert). In Europa weist Frankreich mit über 3000 Neuinfektionen in der KW 2 die höchsten Neuinfektionszahlen auf. Bei diesen hohen Zahlen wird jedoch der Höhepunkt der Pandemie in manchen Ländern schnell erreicht (etwa in Aruba mit den höchsten Neuinfektionszahlen in der Vorwoche, gehen die Zahlen wieder zurück, ähnlich Zypern und Cayman Islands).

In Deutschland und stärker noch in Österreich steigen die Neuinfektionszahlen deutlich an. In Ungarn stieg die Neuinfektionsrate von 270 auf 448, in der Slowakei hingegen sank die Neuinfektionsrate von 341 auf 248. (KW 1 zu KW 2).

Hier der genauere Blick auf Österreich und seine Nachbarn:

Einen extrem starken Anstieg, typisch für Omikron, zeigen die Schweiz, Italien und Slowenien. Das einzige Land mit sinkenden Zahlen bei den Neuinfektionen in der KW 2 ist die Slowakei.

Jetzt der Blick auf die Positivrate bei den wöchentlichen Tests. Hier erkennt man besonders gut den Anstieg durch Omikron.

Grün = Rückgang, orange = Anstieg, weiß = keine Daten zu den Tests angegeben.

Der schwarze Rahmen zeigt, ab wann sich Omikron soweit ins Infektionsgeschehen einbringt, so dass die Infektionszahlen deutlich ansteigen.

In Südafrika war 7 Wochen nach dem ersten Auftreten der Höhepunkt der Omikronwelle erreicht, nun sinken in den letzten 2 Wochen die Zahlen wieder deutlich. Ebenfalls sinkende Zahlen bei der Positivrate der Tests treten die letzten 2 Wochen in UK auf.

Jene Länder die nach Südafrika zuerst deutliche Anstiege durch Omikron aufwiesen, waren die USA, UK, Argentinien und Canada. In Israel und Irland sind mittlerweile 3 von 4 Tests positiv wegen Omikron. In Deutschland wurden die letzten 3 Wochen keine Angaben mehr über die Anzahl der Tests gemacht. Jedoch dürften die letzten 2 Wochen die positiven Tests wegen Omikron steigen.

In der Slowakei ist noch die Delta-Variante vorherrschend, hier nehmen die wöchentlich positiven Tests noch ab. In Österreich wurde etwa zum Jahreswechsel Omikron die vorherrschende Variante.

Wie ersichtlich finden wir den Anstieg durch Omikron auf jeden Kontinent, sowohl auf der Nord- als auch auf der Südhalbkugel. Erstmals greift Corona durch Omikron auf der ganzen Welt gleichzeitig an. Dies bedeutet, dass der Zeitraum für diese Virus-Mutante kürzer werden könnte, wenn pandemisch der Virus nicht im Laufe des Jahres von der Nord- zur Südhalbkugel wandern kann. Dies könnte positiv sein für die geringere Zeitdauer zur Entwicklung von neuen Mutanten und ein baldiges Ende der Pandemie. Jedoch, falls neue Mutationen entstehen, werden sie diese Eigenschaft des weltweiten Auftretens beibehalten, wodurch es bei uns im Sommer genauso besch… schlecht sein könnte, wie es aktuell der Fall ist.

Nun wieder eine Darstellung, wieviel Prozent der Bevölkerung voll und wieviel teilweise immunisiert sind, und die Rate der Geimpften generell. Ist diese Verteilung nicht bekannt, wurde die Anzahl der Impfungen vereinfacht durch 2 dividiert, um die Gesamtzahl der Geimpften dazustellen. Hier gibt es daher keine Aufstellung in Voll- und Teilgeimpfte.

In den letzten 2 Wochen wurde besonders viel (>5%) geimpft in Laos, Belarus, Nepal, Komoren, Mauretanien, Elfenbeinküste und Syrien.

Hinsichtlich der Kontinente wurde am meisten in Australien (80,6%), vor Südamerika (76,7%), Asien (68,9%), Nord-Amerika (68,8%), Europa (66,1%), Ozeanien (61,8%) und abgeschlagen Afrika (15,3%) geimpft.

Der Wert für Europa ist enttäuschend.

46 Länder haben mittlerweile eine Impfrate von über 75% (zumindest einen Stich). Deutschland liegt an 53. Stelle, Österreich an 55. Stelle. Der Zuwachs an Geimpften war in der KW 2 für Deutschland 0,35% der Bevölkerung und für Österreich 0,31% der Bevölkerung. Also eher gering.

Negative Zahlen bei den Impfzuwächsen, sind Meldekorrekturen einzelner Länder.

Globale Betrachtung: Die wöchentlichen Neuinfektionen stiegen in der KW 2 extrem stark an. (Die Omikron-Wand ist da). Die wöchentlichen Todeszahlen stiegen global gesehen geringfügig im Vergleich zur Vorwoche an.

Datenquellen:

Infizierte und Todesfälle nach (1) https://www.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

Sowie hauptsächlich

https://www.worldometers.info/coronavirus/ (3)

Informationen zu den Impfungen: https://ourworldindata.org/covid-vaccinations (4)








DIE MENSCHIN - Brigitte Lunzer-Rieder -  info@diemenschin.at