Wieder zu unserer Sonntagsarbeit – Corona-Pandemie Stand 26.4.2020

Datenquellen:

Infizierte und Todesfälle nach (1) https://www.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

Sowie hauptsächlich

https://www.worldometers.info/coronavirus/ (3)

Einwohner nach https://www.laenderdaten.de/bevoelkerung/einwohner.aspx (2)

Ergänzt mit Google-Werten.

Die Berechnung erfolgte auf alle Länder mit mehr als 2 Infizierte Meldungen nach (1) bzw. mindestens einem Todesfall.

Ergebnisse:

207 Länder bzw. Vergleichseinheiten („Kreuzfahrtschiffe“) mit Coronatoten wurden ausgewertet.

Erstmal eine Tabelle der bis heute (26.4.2020) gemeldeten Covid-19-Toten je 100.000 Einwohner, um die Daten vergleichbar zu machen. Es gilt weiterhin, dass es fraglich ist, ob jeder Virustote erkannt oder gezählt wird. Dies dürfte in manchen Ländern sehr unterschiedlich gehandhabt werden, vorhandene Infrastruktur oder politische Interessen können diese Zahl vermutlich deutlich beeinflussen.

Es handelt sich hier ausnahmsweise mal um die Gesamtsumme und nicht um wöchentliche Werte:

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Wer da China sucht, wird es nicht finden. Dank der hohen Einwohnerzahl hat China „nur“ 0,335 Covid-19-Tote je 100.000 Einwohner.

Sehen wir uns die aktuellen wöchentlichen Zuwachsraten der Covid19-Todesfälle an, hier sind die Grafiken wieder pro Million Einwohner bezogen erstellt.

Auffällige Anstiege bei den Todeszahlen zeigen Mexiko, Irland, Rußland und Peru, weiters (mit geringeren Absolutzahlen) Finnland, Vereinigte Arabische Emirate und Nigeria.

Nach den Absolutzahlen an Covid19 Toten die 6 Länder mit den meisten Opfern je Mio Ew:

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Die positive Nachricht – alle Länder dieser Gruppe weisen zumindest leichte Rückgänge auf.

Negativer Spitzenreiter mit 127 Corona-Toten je Million Einwohner in der letzten Woche ist Belgien, vor United Kingdom mit 75, alle weiteren Länder dieser Gruppe liegen immer noch bei hohen 45-50 Corona-Toten je Million Einwohner.

Betrachten wir nun die Länder der nächsten Gruppe: (Absolute Coronatote Platz 7 bis 12):

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Hier weist auch die Niederlande immer noch eine relativ hohe Durchseuchung auf, wie die Anzahl von 47 Corona-Toten je Million Einwohner in der letzten Woche darstellt. Deutschland hat letzte Woche erstmalig einen geringen Rückgang bei den Todeszahlen vorzuweisen. Brasilien und die Türkei zeigen ungebremste Anstiege bei den Todeszahlen, insbesondere bei Brasilien könnte die Entwicklung dramatisch werden. Bei China wird ersichtlich, dass die riesige Einwohnerzahl, die relative wöchentliche Zuwachsrate an COVID-19-Toten geringhält. Hier ist auch der Höhepunkt der Epidemie bereits länger überschritten.

Betrachten wir nun die Länder der nächsten Gruppe: (Absolute Coronatote Platz 13 bis 18):

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Dramatisch ist die Entwicklung von Irland während der letzten Woche ausgefallen: 97 COVID-19-Toten pro Million Einwohner.

Aber auch das in manchen Medien als Vorbild dargestellte Schweden ist dies bei weiten nicht, eher das Gegenteil: 68 COVID-19-Tote pro Million Einwohner (einer der höchsten Wochenwerte mit weiterhin ansteigender Tendenz) könnten darauf hinweisen, das Schwedens medizinisches System mit kritischen Infektionsfällen bald überfordert wird.

Die Schweiz zeigt einen Rückgang der wöchentlichen Corona-Todesopfer, bei Portugal ist der Wert eher gleichbleibend, Canada und Mexiko weisen deutliche Anstiege auf.

Nun zur Gruppe mit Österreich:

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In Österreich ist die Anzahl der wöchentlichen Coronatoten rückläufig, jedoch bremst sich der Rückgang etwas ein (10,6 Corona-Toten je Million Einwohner). Peru zeigt einen starken Anstieg an Covid -19-Toten in der letzten Woche, während Ecuador den Höhepunkt der Epidemie erreicht haben könnte. In Rumänien und Polen sind die wöchentlichen Todeszahlen im Steigen begriffen.

Wie sieht es in den weiteren europäischen Ländern aus, wo die wöchentlichen Todeszahlen pro Einwohner nicht so hoch sind wie in Österreich? Hier eine Auswahl:

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Hier gibt es ein Land mit kritischen Anstieg (hat Österreich an seinem epidemischen Höhepunkt bereits überholt) in letzter Woche: Finnland. Auch Moldavien zeigt eine ungebremste Entwicklung der Sterbefälle nach oben. Die anderen Länder (Ungarn, Norwegen, Slovenien, Tschechien und die Slowakei (die derzeit gut aus der Krise aussteigen) zeigen Rückgänge bei den Todeszahlen von Covid-19-Opfern.

Nun zu Ländern mit -noch?- geringen Pro-Kopf Todesraten:

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Ein starker Anstieg ist bei Russland ersichtlich, durch die hohe Bevölkerungszahl noch ein geringerer Pro Kopf Wert, aber das Wachstum der Anstiegsrate nimmt Fahrt auf. Bei Südkorea sieht man das Abklingen der Epidemie, das Land dürfte weiterhin ein Vorbild sein. Malaysia zeigt sich auch recht gut. Bei Japan ist deutlich die Absage der Olympischen Spiele für 2020 erkennbar, ab diesem Zeitpunkt „durften“ die Covid-19-Todesfälle zunehmen. Südafrika, Saudi Arabien und Bangladesh zeigen Anstiege bei den der wöchentlichen Coronatoten je Million Einwohner.

Zuletzt noch eine weitere private Auswahl an Ländern: (Da es eine Pandemie ist, auch eine internationale Auswahl).

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Australien und Singapur (trotz 2. Welle, hier könnten erst in den nächsten Wochen Todesopfer zu beklagen sein) meistern die Situation zu Zeit recht gut. Generell waren die wöchentlichen Todeszahlen bei den COVID-19 Toten je Million Einwohner eher rückläufig.

Jetzt noch ein kurzer Blick zu den Infizierten in Österreich:

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Die blaue Linie stellt die wöchentlich offiziell neu gemeldeten Covid19-Infizierten je Million Einwohner dar. Da die Infektion der neugemeldeten Erkrankungen üblicherweise jedoch in der Vorwoche entstand, müssen - um die Infektionszahlen zeitlich richtig beim Auftritt der Infektion darzustellen – diese eine Woche nach vor verschoben werden (orange Linie). Die schwarze Linie stellt die Covid 19-Toten je Woche und Million Einwohner dar. Bei Ländern mit hohen Testzahlen kristallisiert sich ein Wert von 0,5 Prozent Toten je Infizierte heraus (etwa Island, Singapur, Quatar, Neu Seeland). Damit lässt sich mit dem Verhältnis aus der Anzahl der Todesopfer die Anzahl der Infizierten hochrechnen. Nur trat beim durchschnittlich „typischen“ Todesfall die Infektion bis zum Erkennen der Infektion nach knapp einer Woche und die Behandlung bis zum Todesfall von ca. 4 Wochen im Krankenhaus also insgesamt 5 Wochen vor dem Sterbefall auf. Daher wird auch diese Hochrechnung zeitlich nach vor verschoben und ist an der grauen Linie erkenntlich. Diese beinhaltet die wöchentlichen Infektionen, die teilweise nicht erkannt wurden, oder deren Meldung aufgrund anderer – oft wirtschaftlicher?-  Überlegungen nicht gemeldet wurden, also inklusive der Dunkelziffer.

Zu Beginn könnte die Dunkelziffer deutlich höher gewesen sein, jedoch danach etwa auf den Faktor 4 sich eingeregelt haben. Dies sind natürlich nur private Interpretationen bzw. ein Versuch, sich an die Dunkelziffer anzunähern.






DIE MENSCHIN - Brigitte Lunzer-Rieder -  info@diemenschin.at