Corona-Pandemie Stand 14.6.2020

Ergebnisse:

211 Länder bzw. Vergleichseinheiten („Kreuzfahrtschiffe“) mit Coronatoten wurden ausgewertet.

Und wieder gilt, dass es fraglich ist, ob jeder Virustote erkannt oder gezählt wird. Dies dürfte in manchen Ländern sehr unterschiedlich gehandhabt werden, vorhandene Infrastruktur oder politische Interessen können diese Zahl vermutlich deutlich beeinflussen.

Auffällige Anstiege bei den Todeszahlen zeigen Indien, Chile, Irak und Guatemala, sowie (mit geringeren Absolutzahlen) Mauretanien, Djibouti, Bahrein, Äthiopien und der Süd-Sudan.

Wie immer nach den Absolutzahlen die 7 Länder mit den meisten Covid-19-Toten:

Von den Ländern mit mengenmäßig großen Opferzahlen führt Brasilien mit 32 Toten je Million Einwohner, vor Mexiko. Der Höhepunkt der Pandemie könnte in diesen Ländern erreicht sein. Jedoch werden in diesen beiden Ländern bereits jetzt Lockerungsmaßnahmen durchgeführt, wodurch möglicherweise neue Impulse für ein weiteres Ansteigen der Todesrate in den nächsten zwei Wochen gesetzt werden. Es folgen USA (16,5) und UK (18,4), bereits mit abnehmender Tendenz an wöchentlichen Covid-19-Toten. Die Korrektur der spanischen wöchentlichen Coronatoten ist auffällig, und daher schwer zu validieren. Weiterhin günstig ist die Entwicklung für Italien und Frankreich.

Betrachten wir nun jene Länder mit den meisten Covid-19-Toten je Million Einwohner in der letzten Woche:

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Das Land mit der höchsten Todesrate auf seine Einwohnerzahl bezogen ist diese Woche Chile (mit 87 Toten je Million Einwohner und einem extremen Anstieg zur Vorwoche), vor Peru, Brasilien und Mexiko. Außerhalb von Süd- bzw. Mittelamerika sind Armenien und Schweden (mit 22 Toten je Million Einwohner) die Länder mit den meisten Covid-19-Toten. Dann folgen UK (absteigende Tendenz) und Moldawien (ansteigende Tendenz).

Sehen wir uns nun Österreich und seine Nachbarländer hinsichtlich der Coronatoten der letzten Woche an.

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Italien hat noch ein deutlich höheres Niveau an Todesfällen als alle anderen Länder (7 Tote/Mio EW). Jedoch ist die Zahl weiterhin rückläufig. Bei der Schweiz gab es letzte Woche wieder einen Anstieg (2 Tote/Mio EW). Für Ungarn (1,6) und Deutschland (1,2) ist die Todesrate weiter rückläufig. Österreich hält sich relativ stabil mit 0,57 Covid-19-Toten je Million Einwohner in der letzten Woche (KW24). Noch besser ist Tschechien und ohne Coronatote in der letzten Woche sind Slowenien und die Slowakei hervorzuheben.

Da wir von einer Pandemie reden, sehen wir uns nun einzelne Kontinente genauer an. Hot-Spot ist derzeit Südamerika:

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Wie ersichtlich war hier zuerst Ecuador der Problemherd, das Einwohnerreiche Brasilien hat einen langsameren Zuwachs, der aber kontinuierlich anstieg und erst in der letzten Woche eine Tendenz zur Stabilisierung der wöchentlichen Corona-bedingten Sterbefälle zeigt. Erst in jüngster Zeit zeigt Chile äußerst problematische Zuwächse an Coronatoten. Ein weiteres Land mit hoher Sterbeziffer stellt Peru dar. Bolivien und Kolumbien könnten ebenfalls noch zukünftig problematisch werden. Relativ gut hat es bisher Argentinien überstanden, sehr gut die kleineren Länder Paraguay und Uruguay.

Jetzt zum arabischen Raum:

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Hier war ursprünglich der Iran das Zentrum von Covid-19-Todesfällen. In der KW18 kam es zu einer „Massenauferstehung“, danach steigen die wöchentlichen Todeszahlen wieder leicht an. In den letzten Wochen ist Kuweit am problematischsten zu sehen. Aktuell steigen die Zahlen für Djibouti und Bahrein stark an. Saudi Arabien, der Oman und der Irak weisen in den letzten Wochen ebenfalls Anstiege auf. In Jemen wurde der erste Coronatote erst in der KW18 gemeldet, seither ist auch hier ein wöchentlicher Zuwachs der neuen Covid-19-Toten festzustellen. Einzig Israel, das seinen Höhepunkt bei den Corona-Todeszahlen in der KW 15 und 16 hatte (verantwortlich dafür eine ultrareligiöse Gruppe), hat seit dieser Zeit einen Rückgang der Covid-19-Sterbefälle aufzuweisen. Ansonsten hat jedoch der Arabische Raum ein Potential, der nächste Hot-Spot nach Süd-Amerika zu werden.

Wie sieht es im Asiatischen Raum aus?

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Hier fällt vor Allem Russland auf. Hat es nun den Höhepunkt an wöchentlichen Zuwächsen an Coronatoten erreicht?  Dies könnte, wie ersichtlich, möglich sein. Stärkere Anstiege in den letzten Wochen zeigen Afghanistan, Aserbaijan und Pakistan. Die Bevölkerungsreichen Staaten Indien und Bangladesh zeigen einen kontinuierlichen Anstieg der wöchentlichen Covid-19-Toten. War früher China das Zentrum der Pandemie, ist jetzt Vorderindien der problematische Bereich in Asien. Sehr gut hält sich Thailand.

Und wie sieht es mit Afrika aus?

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Südafrika und Mauretanien zeigen in den letzten Wochen deutliche Zunahmen der Sterbefälle. Setzt sich diese Entwicklung durch, kann Afrika mit Verspätung auch noch zum Corona-Hot-Spot werden. Es gibt aber auch gegenteilige abnehmende Tendenzen, etwa im Sudan, Guinea-Bissau und Gabun. Da es sich in Afrika meist um Bevölkerungsreiche Staaten handelt, dauert es länger, bis sich die Zunahme einer wenig gebremsten Epidemie zeigen. Auch ist hier die Frage, wie weit das jeweilige Gesundheitssystem die Coronaerkrankten zählt und erkennt.

Datenquellen:

Infizierte und Todesfälle nach (1) https://www.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

Sowie hauptsächlich

https://www.worldometers.info/coronavirus/ (3)

Einwohner nach https://www.laenderdaten.de/bevoelkerung/einwohner.aspx (2)

Ergänzt mit Google-Werten.

Die Berechnung erfolgte auf alle Länder mit mehr als 2 Infizierte Meldungen nach (1) bzw. mindestens einem Todesfall.






DIE MENSCHIN - Brigitte Lunzer-Rieder -  info@diemenschin.at