Corona-Pandemie Stand 17.7.2022 (Kalenderwoche 27 und 28/2022)

Ergebnisse:

226 Länder bzw. Vergleichseinheiten mit Coronatoten wurden ausgewertet.

Wie immer gilt, dass es fraglich ist, ob jeder Virustote erkannt oder gezählt wird. Dies dürfte in manchen Ländern sehr unterschiedlich gehandhabt werden, vorhandene Infrastruktur oder politische Interessen können diese Zahl vermutlich deutlich beeinflussen.

Manche Länder liefern Zahlen, wo weniger die Statistik, sondern Zahlenverliebtheit zur Geltung kommen, so war heute die Summe aller bisher Infizierten im Iran 7.272.727 Personen.

Folgende Entwicklungen sind zu erkennen:

--> Global ist das Infektionsgeschehen wieder deutlich im Steigen begriffen.

--> Die Hotspots sind aktuell die Karibik, Taiwan, Australien, Südsee, aber besonders nun wieder Europa (hohe Bevölkerungsdichte)

--> In Europa sind in einigen Ländern die Neuinfektionen an Corona wieder kräftig im Steigen begriffen, wegen der Omikron-Varianten BA 4 und BA 5. Eine Verteilung der Coronaausbrüche jeweils im Winter auf der Erd-Halbkugel, wie es vor Omikron war, ist nicht mehr gültig. Wellen bauen sich nun nach Neuentwicklungen effizienterer Subtypen weltweit auf.

--> Viele Länder liefern keine Daten mehr – etwa Moldawien, Ägypten, Jordanien, Belarus und Costa Rica, um nur einige Länder zu nennen.

--> Auch die Anzahl der wöchentlichen Coronatoten beginnt global nach einem Tiefstand wieder klar zu steigen.

Wie immer zuerst die 8 Länder mit den meisten Covid19-Toten nach den Absolutzahlen.

Generell gibt es wieder leicht steigende Tendenzen bei den wöchentlichen Coronatoten je Million Einwohner. 2 Länder dieser Gruppe weisen einen deutlich kräftigeren Anstieg auf: United Kingdom und Italien (13 Coronatote je Million Einwohner in der KW 28).

Nun der Blick auf die Tabelle der Coronatoten je Million Einwohner, jeweils die KW 26, 27 und 28 in 2022 gegenübergestellt.

Insbesondere die hohe Zahl an Coronatoten in Canada ist bedenklich. Falls es keine Nachmeldungen waren, wären die neuen Omikron-Subtypen „tatverdächtig“. Überraschenderweise ist jedoch die Inzidenz bei den Neuinfektionen nur bei 100 je 100.000 Einwohner eher moderat hoch. Auch in Neu Seeland steigen die wöchentlichen Coronatoten weiter an und sind nun bei 33 Toten je Million Einwohner in der KW 28. In Taiwan, dem bisherigen Hotspot der Pandemie sind die Zahlen an wöchentlichen Coronatodesopfer nun wieder rückläufig.

In Europa dürfte sich das nächste Zentrum der Pandemie wegen der Omikronsubtypen BA4 und BA5 aufbauen. Besonders betroffene Länder sind Malta, San Marino, Norwegen, UK, Luxemburg, Finnland, Italien, Spanien und Kroatien. Auch in Deutschland ist die Tendenz steigend. In Österreich war der bisherige Höhepunkt in der KW 27 und ging nun wieder leicht zurück. In Portugal, wo die Omikron-Subvariantenwelle in Europa startete, sind die Zahlen zu den wöchentlichen Coronatoten wieder rückläufig.

Nun der genauere Blick auf Österreich und seine Nachbarn.

Stark steigend und am höchsten in dieser Gruppe sind die wöchentlichen Coronatoten in Italien, gefolgt von Deutschland mit moderaterem Anstieg und Österreich mit einem leichten Rückgang. Alle weiteren Länder zeigen eine geringe Kennzahl, jedoch alle mit leichtem Anstieg als Tendenz.

Nun der Blick auf die Neuinfektionen der letzten Wochen. Hier die Liste mit Ländern ab 290 Neuinfizierten/100.000 Einwohner (EW). Zum Abschätzen des Trends wird KW 28, KW 27 und KW 26 in 2022 gegenübergestellt.

In Europa sind die Neuinfektionen in Luxemburg und Italien am höchsten. In Österreich steigen die wöchentlichen Neuinfektionen weiter auf 899 je 100.000 Einwohner in der KW 28 an. Auch in Deutschland gibt es einen Anstieg auf 834.

In Taiwan, Israel und Portugal gibt es rückläufige Tendenzen bei den wöchentlichen Neuinfektionen.

Nun auch bei den Neuinfektionen der genauere Blick auf Österreich und seine Nachbarn.

Die wöchentlichen Neuinfektionen steigen in Italien stark an (ungünstig für bevorstehende Italienurlaube). Österreich und Deutschland weisen ebenfalls schon hohe Inzidenzen auf, der Anstieg in den letzten 2 Wochen ist etwas langsamer. In Österreich ging sogar die Positivrate bei den Tests zurück. Die Schweiz und Slowenien zeigen ebenfalls starke Anstiege. Ungarn, Tschechien und Slowakei zeigen ebenfalls steigende Tendenz bei geringen Neuinfektionszahlen. Diese sind jedoch gering, da in diesen Ländern das Testen stark zurückgefahren wurde.

Die neu beginnende Omikron-Subtypenwelle weist zumindest schon einen Infektionsgrad auf, wie ihn die Deltawelle zur Spitzenzeit gezeigt hat. Ausfälle in sensiblen Berufen durch Omikron wird wieder zum Thema.

Nun wieder eine Darstellung, wieviel Prozent der Bevölkerung voll und wieviel teilweise immunisiert sind, und die Rate der Geimpften generell. Ist diese Verteilung nicht bekannt, wurde die Anzahl der Impfungen vereinfacht durch 2 dividiert, um die Gesamtzahl der Geimpften dazustellen. Wenn bekannt, wurden die Geboosteten (3. Stich) berücksichtigt. Hier gibt es daher keine Aufstellung in Voll- und Teilgeimpfte.

Die Änderung der Anzahl der Geimpften (letzte Spalte) bezieht sich diesmal auf die letzten zwei Wochen (KW 27 + KW 28).

In der KW 28 kam es zu deutlichen Korrekturen in fast allen Ländern, da die UN neue Bevölkerungszahlen bekanntgibt. Es wurden dadurch teilweise Geimpfte Verstorbene aus der Statistik genommen. Daher gibt es bei vielen Ländern auch Rückgänge in der Zahl der Geimpften Personen.

Nun haben nur mehr 31 Länder eine Impfrate über 85%. Die Vereinigten Arabischen Emirate hat offiziell ihre Bevölkerung zur Gänze (zumindest einmal geimpft). Besonders in der Impfstatistik nach vorne geschoben haben sich in den letzten 2 Wochen Bahrein, Griechenland, Liberia, Komoren und Äthiopien. (ob durch intensives Impfen oder anderen Korrekturen ist unbekannt, jedoch über 10% mehr geimpfte nach 2 Wochen).

Deutschland liegt bei der Durchimpfungsrate nun an der 57. Stelle, und Österreich stieg auf Platz 61. In der KW 27 und 28 wurden als Impfungen in Deutschland 0,47% und Österreich nur 1,03% eingemeldet. (Inklusive der bereits erwähnten Korrekturen). Damit haben sich diese 2 Länder um einige Plätze verbessert.

Negative Zahlen bei den Impfzuwächsen, sind (auch) Meldekorrekturen einzelner Länder.

Globale Betrachtung:

Die wöchentlichen Neuinfektionen steigen wieder kräftig an und die Zahlen der wöchentlichen Corona-Toten steigen geringfügig global an.

Datenquellen:

Infizierte und Todesfälle nach (1) https://www.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

Sowie hauptsächlich

https://www.worldometers.info/coronavirus/ (3)

Informationen zu den Impfungen: https://ourworldindata.org/covid-vaccinations (4)








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